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Das war - der Therapie-Summit Regensburg 2022

Dies ist ein Bericht über eine einzigartige Veranstaltung, die aus Idealismus entstanden ist - und die sich für alle Beteiligten gelohnt hat!



Abbildung: Collage Therapie-Summit Regensburg, Zu sehen sind alle Speaker, der Moderator sowie Ausschnitte aus den Präsentationen


Der Therapie-Summit Regensburg fand letzten Samstag Online statt. Mit dabei waren über 30 interessierte Menschen aus der Fitness- und Gesundheitsbranche, 4 hervorragende Speaker, das Organisationsteam und unser Christoph durfte das Event nun zum zweiten Mal moderieren.


Der Therapie-Summit entstand als fixe Idee

Das Organisationsteam des TSR kennt sich vom Studium an der Thim van der Laan Hogeschool für Physiotherapie. "Nach dem Bachelorabschluss fanden wir es schade, wenn wir uns aus den Augen verlieren würden, deshalb wollten wir ein Projekt in die Wege leiten, das uns und die Physiotherapie voran bringt.", so Thomas Nickl, ein Teil des Organisationsteams.

Die Idee war geboren: Es sollte eine Veranstaltung in die Wege geleitet werden, die die Therapieberufe, die Fitnessbranche und andere medizinische und ärztliche Berufe vereint. Ein interdisziplinäres Treffen, das Platz für Austausch bietet und gleichzeitig mit Vorträgen zur Weiterbildung einlädt.

Das Team um Thomas Nickl, Julia Schart, Carolin Bäumler, Michael Hetzenecker und Kim Wegenast hat diese Vision umgesetzt. Und nicht nur das: 2022 fand der TSR bereits zum dritten Mal statt und er war für alle Beteiligten ein voller Erfolg!

Das Programm 2022


Auch in diesem Jahr konnte das Team ein abwechslungsreiches und modernes Programm auf die Beine stellen. Die gewonnenen Speaker überzeugten mit fachlichen Inhalten genauso wie mit überzeugenden Argumenten, Visionen für die Zukunft und mit ansteckenden Emotionen.


Abbildung: Ein Blick in das Programm des Threapie-Summit Regensburg 2022

Das Programm war abwechslungsreich gestaltet. Die Themen umfassten Hormone und Mini-Aktivitäten, den Schwerpunkt "Sehne" aus ärztlicher sowie therapeutischer Perspektive. Und es wurde ein Blick auf die Akademisierung in der Physiotherapie geworfen.



So lief der TSR 2022 ab


Barbara Aegler - Über Hormone und Mini-Aktivitäten


Die Ergotherapeutin Barbara Aegler machte den Anfgang mit ihrem spannenden und kurzweiligen Vortrag über Hormone.


Abbildung: Folie aus Barbara Aeglers Vortrag


In ihrem Vortrag sprach Barbara darüber, wie Hormone unser Verhalten, unsere Stimmung und unser Wohlbefinden beeinflussen. Sie stellte ihr Konzept über Mini-Aktivitäten vor, mit dem sie Patientinnen und Patienten zuerst wieder in die Lage versetzen, gesundheitsfördernde Verhaltensweisen anzuwenden. Die Idee dahinter ist es, Aktivitäten anzuregen, die "mehr Energie geben, als sie kosten". Abgerundet wurde die kurzweilige Präsentation mit einer Anleitung zur "One-Minute-Meditation", dabei konnten alle Teilnehmenden mitmachen und den Effekt live erfahren. Direkt nach dem Vortrag gab es die Möglichkeit, Fragen und Feedback an Barbara zu richten. Das Feedback war eindeutig: Begeisterung, Motivation, Lust, das ganze selbst auszuprobieren.

Ein gelungener Startschuss für den TSR.



Dr. Frank Weinert - Update zur Behandlung von Sehnenproblemen


Frank Weinert sprach bei seiner Präsentation über verschiedene Ursachen von Tendopathien. Er betonte besonders, dass auch inaktive Menschen Probleme an ihren Sehnen entwickeln.



Abbildung: Folie aus Dr. Frank Weinerts Vortrag über die Betroffenen von Tendopathien


Das Thema Sehne und Sehnenbeschwerden wurde dabei von ihm auf sehr anschauliche und dennoch detaillierte Art und Weise beschrieben. Entzündung, Ungleichgewicht von Belastung und Belastbarkeit, Therapieformen und vieles mehr wurden beleuchtet.

Besonders spannend für die Teilnehmenden war der Abschnitt zur Behandlung mit Kortison.


Abbildung: Folie aus Dr. Frank Weinerts Vortrag. Vergleich zwischen Kortison und Konterbier


Dabei zog er einen humorvollen, aber umso treffenderen Vergleich:

"Kortisoninjektionen bei Tendopathien ist wie Konterbier für den Kater. Kurzfristig wirkt es wie die Lösung, aber eigentlich ist es das Problem."


Mit diesem Vergleich konnte er sehr treffend die Problematik darstellen, die eine kurzfristig gedachte Herangehensweise verursachen kann. Er verwies dann auch darauf, dass die ärztliche Seite bei Sehnenbeschwerden immer nur ein kleiner Teil der Behandlung sein kann, der zentrale Bestandteil wäre die eigentliche Therapie, die unter anderem aus Training und Belastungssteuerung bestehe. Also genau dem Einsatzgebiet der Physiotherapie und der Trainingstherapie.


Nils Heim - Die evidenzbasierte Behandlung von Tendinopathien der unteren Extremität


Nils Heim tauchte beim Thema sehnen in den eigentlichen therapeutischen Bereich ein.

Er zeigte sehr detailliert, wie eine evidenzbasierte Rehabilitation aussehen kann und welche Bestandteile sie enthalten sollte.



Abbildung: Folie aus Nils Heims Vortrag über das Schmerzmonitoring


Das Schmerzmonitoring ist dabei für ihn ein zentraler Bestandteil der Belastungssteuerung. Übrigens: Nils war auch schon zu Gast in unserem Podcast "Autsch - der Schmerztalk" und hat da ebenfalls über Tendinopathien der Achillessehne und der Patellasehne gesprochen. Zur Folge geht es hier:




Abbildung: Folie aus Nils Heims Vortrag

Das wichtigste Fazit, das sowohl Nils als auch Frank Weinert für die Sehne ziehen konnten, seht ihr auf dieser Abbildung:

"Eine Sehne braucht Belastung!"


Nach einer kurzen Fragerunde und nach beiden Vorträgen ebenfalls sehr positivem Feedback war der letzte Speaker des Tages an der Reihe.



Prof. Dr. Christian Kopkow - Über Akademisierung, Versorgung und Wissenschaft in der Physiotherapie


"Das hätte ich mir in der Ausbildung schon gewünscht." war einer der einleitenden Sätze für Christian Kopkows Präsentation. Er sprach über die Unterschiede, die es zwischen Studium in der Physiotherapie und der klassischen Ausbildung gibt.

Er betonte, dass wir zwar auf den ersten Blick einen Fachkräftemangel haben, auf den zweiten Blick jedoch auch viele Ressourcen ungenutzt bleiben. Dass wahrscheinlich eher ein Qualitätsmangel in der Physiotherapie herrscht.


Er nannte als Beispiel eine schlechte Adhärenz zur evidenzbasierten Praxis. Physios sind nicht sehr motiviert, evidenzbasiert zu arbeiten. Auch die heterogene Versorgung mit Physiotherapie in Deutschland zeigte er auf. So wird in bestimmten Bundesländern wesentlich häufiger Therapie verordnet und durchgeführt als in anderen. Er rief dazu auf, dass wir uns als Berufsstand, als Profession unsere Situation nur verbessern können, wenn wir auch bereit sind, uns selbst zu verändern.



Abbildung: Folie aus Christian Kopkows Vortrag

"Die größte Gefahr in Zeiten des Umbruchs ist nicht der Umbruch selbst - es ist das Handeln mit der Logik von gestern."


- Peter Ducker


Mit diesem Appell von Peter Ducker rundete Kopkow einen rundum gelungenen Tag ab. Die Teilnehmenden hatten noch einmal die Gelegenheit, Fragen und Feedback einzubringen. Viele Fragen konnten geklärt werden und es gab viel Lob und Anerkennung an das Organisationsteam.

Dem möchten wir uns hiermit anschließen: Vielen Dank, liebes TSR-Team, dass ihr wieder einmal so eine gelungene Veranstaltung organisiert und durchgezogen habt! Es war uns ein Fest! Und wir freuen uns schon sehr auf den nächsten TSR - dann hoffentlich wieder live vor Ort!


 

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